Berlin, Berlin wir fahren nach Berlin – politische Bildungsfahrt nach Berlin 7.4.-10.4.24

Berlin, Berlin wir fahren nach Berlin – politische Bildungsfahrt nach Berlin 7.4.-10.4.24

Am 7. April haben sich 12 UWGler auf den Weg nach Berlin gemacht- wir wurden von der Bundestagsabgeordneten Katrin Staffler (Stimmkreis FFB/Dachau) zu einer politischen Bildungsfahrt für drei Tage in die deutsche Hauptstadt eingeladen. Am Sonntag ging es um 9.30 in Gröbenzell los und pünktlich nach Fahrplan kamen wir mit dem ICE in Berlin an. Gleich ging es weiter mit dem Bus zur Gedenkstätte an der Berliner Mauer – ein großes Areal, das an die Tragödie des kalten Krieges und der Errichtung der Berliner Mauer erinnert. Bewegende Bilder und erschütternde Dokumentationen kann man sich in einer Ausstellung anschauen und auch Originalteile der ehemaligen Mauer stehen dort noch und lassen einen erahnen, was für eine Drangsalierung die Menschen in dieser Zeit erleben mussten. Schaut man sich all diese Berichte und Erinnerungen an- so fragt man sich doch, in welcher Relation die Beschwerden, die von manch Gröbenzeller Bürgern zu uns kommen, stehen… und letztlich stellt man fest, was für ein Riesenglück wir haben, friedlich und frei leben zu können. 

Danach ging’s weiter ins Hotel und einem gemütlichen Abendessen dort. Zum Abschluss des Tages noch einen Absacker in einer mexikanischen Bar und gut ist’s für heute.

Montag 8.4. um 9.30 starten wir zum ersten Programmpunkt eines vollen Tages! Es geht zunächst zum ‚Futurium‘, ein 2019 entstandenes Museum, das sich mit zukünftigen Entwicklungen und Trends beschäftigt. Drei Themenkomplexe werden behandelt- die technische -, die menschliche – und die Entwicklung in unseren Natur und Umwelt. Sehr beeindruckend inszeniert, staunend und aber auch erschüttert über die Entwicklung der Menschheit geht man doch aus dieser Ausstellung raus. Vor allem unser Konsumverhalten, der Raubbau an und das Übermaßleben der westlichen Welt auf unserer Erde und den ärmeren Ländern regt einen sehr zum Nachdenken an… 

Die UWG steht hinter regenerativen Energien =)

Nach dem Mittagessen ging es dann auf eine kurze Stadtrundfahrt mit dem Hauptaugenmerk auf politische Aspekte. Und dann ging’s rein ins ‚Herz der deutschen Demokratie‘ – wir besuchen den deutschen Reichstag. Als erstes gehts zu einem Vortrag im Plenarsaal. Dort konnten so manche Fragen zu den Eindrücken, die man über die Medien bekommt, geklärt werden z.B.- warum ist der Plenarsaal oft so mager besucht von den Abgeordneten? Weil hier oft die Ergebnisse aus wochenlangen Ausschusssitzungen präsentiert werden, mit denen sich die Abgeordneten bereits über längere Zeit beschäftigt haben. Hier wird im Normalfall keiner mehr überstimmt, sondern es werden die unterschiedlichen Positionen dargestellt um eine Transparenz für die Öffentlichkeit zu schaffen, aber eigentlich ist eine  Entscheidung über eine Abstimmung schon längst gefallen. Oder warum beschäftigen sich viele Abgeordnete während der Sitzung mit ihrem Handy oder lesen Unterlagen? Viele Abgeordnete haben ‚nur‘ Sitzungsdienst- das heißt sie sollen bei der Abstimmung dabei sein, damit die Zusammensetzung der Mehrheiten deutlich wird. Diese Entwicklung entstand unter anderem dadurch, dass die AfD begonnen hat, zu den Sitzungen immer gesammelt aufzutreten und dies dadurch in den Abstimmungen nicht die Zusammensetzung des Bundestages widerspiegelte. 

Und dann ging es weiter zum Treffen mit der CSU-Abgeordneten und unserer ‚Gastgeberin‘ Katrin Staffler. Eine Stunde beantwortete sie Fragen unserer Reisegruppe zu den Themen Erbschaftsteuer, Ehrenamt, Kinderbetreuung für Abgeordnete, Redezeitbegrenzung und der aktuelle Umgang mit der AfD. 

Nach einem Abschlussfoto und dem Besuch der Reichtagskuppel endete unser offizielles Programm bei einem mäßig guten Abendessen.

Wir UWGler starteten dann mit dem E-Scooter quer durch die Stadt zum Holzmarkt- einem Areal direkt an der Spree, mit kleinen Bars, gemütlichen Sitzgelegenheiten und einer gemütlichen, fröhlichen Stimmung. Sehr zu empfehlen, wären wir etwas früher gekommen (leider kamen wir kurz vor Feierabend dort an). Und so ging der zweite Abend dann etwas früher zu Ende…

Dienstag, 9. April- heute starteten wir früher, schon um 8.30 fuhren wir in die Kulturbrauerei und besichtigten die Ausstellung ‚Alltag in der DDR‘. Ein interessanter Eindruck von der Normalität dieser 40 Jahre Leben und es zeigt vorallem auch, dass doch jeder Konflikt der zwischen Ländern entsteht immer zwei Seiten hat und wahrscheinlich nahezu nie eine einseitige Intention ist.

Es geht weiter mit dem zweiten Teil der Standrundfahrt, diesmal primär durch das alte ‚West- Berlin‘. Nach ca 1,5 Stunden stiegen wir aus und machten uns auf den Weg zum Ministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend.

Das Ministerium wird geleitet von Bundesministerin Lisa Paus. Es beschäftigt sich mit vielen gesellschaftlichen Themen, wie zb das Elterngeld, das Ehrenamt, Diversität in der Gesellschaft, Queerfeindlichkeit und andere Formen von Diskriminierungen, Angebote für Senioren etc. Das Budget des Ministeriums liegt bei ca 14 Milliarden (ca 8 Milliarden davon bilden zb das Elterngeld ab.). Ca 1,5 h informierte uns ein Mitarbeiter des Ministeriums über aktuelle Themen, die gerade bearbeitet werden und stand unseren Fragen Rede und Antwort. Interessant war zb eine kleine Anekdote zum Thema „Gendern“: ein Mädchen wuchs in der Zeit, in der Angela Merkel Bundeskanzerlin war auf und fragt irgendwann ihre Mutter: „Mama, dürfen eigentlich auch Männer Bundeskanzlerin werden???“ … Man kann beim Gendern eine dogmatische Formulierung sicherlich kritisch sehen, aber dieses Beispiel zeigt uns, dass eine Sensbilität mit den Bezeichnungen von Berufsgruppen und gesellschaftlichen Gruppierungen etc. auch durchaus seine Berechtigung hat. Es folgt auch eine rege Diskussion über die schwierige Gegebenheit, dass „von oben“ Regeln, Gesetze, Rechte etc geschaffen werden und die praktische Umsetzung dann auf kommunale Ebene abgewälzt wird, was immer mehr zu einer großen Überforderung dieser führt (z.B. der rechtliche Anspruch auf einen Kinderbetreuungsplatz ist toll, aber vor Ort einfach nicht immer umsetzbar). Im Anschluss gingen wir noch Essen und das offizielle Programm unserer Reise war nun zu Ende.

Wir UWGler zogen dann noch in kleinen Gruppen durch Berlin- shoppen, essen, trinken, lachen- einfach eine gute gemeinsame Zeit hatten wir =)

Wir bedanken uns ganz herzlich bei MdB Katrin Staffler für die Einladung, bei unserem Reiseführer Clas und unserer Reisebegleitung und Mitarbeiterin von Katrin Staffler, Frau Wirth für diese tolle Reise mit all den interessanten und beeindruckenden Eindrücken!

#berlinistmegaaaaaa