Ursula Retz
Wenn ich im Februar 2023 in Rente gehe, werde ich über 34 Jahre lang als Sozialarbeiterin in der Münchner Wohnungslosenhilfe mit obdachlosen Frauen und Kindern gearbeitet haben. In meiner Familie sind acht (leibliche, Pflege- und Adoptiv-) Kinder groß geworden. Eine wichtige Rolle spielten für mich – um nur zwei Beispiele zu nennen – die sehr aktive Beteiligung am Aufbau der Gröbenzeller Waldorfschule und eine mehrjährige Hilfsaktion zugunsten der bosnischen Kleinstadt Konjic. Berufliches und privates soziales Engagement in verschiedenen Bereichen ist zweifelsohne ein wichtiger Teil in meinem Leben. Als Pflegemutter von drei längst erwachsenen Kindern mit Behinderung bedauere ich sehr, wie mühsam sich Inklusion nach wie vor gestaltet.
Mindestens genauso wichtig ist mir seit knapp vier Jahrzehnten das politische Engagement in Gröbenzell, wo ich seit 1980 lebe: bis Oktober 2021 als Mitglied der Fraktion von Bündnis 90 / Die Grünen und seitdem in der UWG-Fraktion. Gerade im Gemeinderat sollte das „Parteibuch“ eine untergeordnete Rolle spielen. Genau das erlebe ich in der UWG: Alle können ihre Meinung einbringen und jeder ist frei in seinem Abstimmungsverhalten. Es ist Raum für ökologische und soziale Themen und deren Umsetzung im Rahmen der finanziellen Möglichkeiten der Gemeinde Gröbenzell.
Meine Urlaube verbringe ich entweder in Italien oder mit Reisen durch Osteuropa, wo ich in den letzten Jahren sehr viele spannende – noch nicht vom Massentourismus heimgesuchte – Länder erkundet habe. Seit langem wohne ich mit einer meiner Pflegetöchter und mit der kleinen Familie einer anderen Tochter unter einem Dach – momentan bereichert durch ein ukrainische Mutter mit ihren beiden Jungs.